Aufbau einer rechteckigen oder quadratischen Bleiverglasung.
Aller Anfang beginnt mit einem Entwurf, der in zweifacher Form hergestellt wird. Eine Ausführung dient als Unterlage zur Erstellung der Bleiverglasung, aus der zweiten Ausführung werden die Schablonen für das Bleifeld geschnitten. Dabei kann man ähnlich vorgehen wie zur Anfertigung einer Tiffany Verglasung.
Für den Aufbau einer Bleiverglasung wird als Unterlage eine Holzplatte, die etwas größer ist als der vorgefertigte Entwurf, benötigt. Auf die Holzplatte wird die Zeichnung gelegt und am linken und unteren Rand mit zwei Holzleisten befestigt. Die Holzleisten müssen unbedingt gerade sein denn sie bilden zugleich den Randabschluss der Bleiverglasung. Damit die Holzleisten beim einlegen der Gläser nicht verrutschen werden sie mit mehreren Nägeln befestigt.
Beginnend an der unteren linken Ecke wird U-Blei, das etwas länger als die Randlinie ist, an die Holzleisten gelegt. Die Bleiruten werden in der Ecke auf Gehrung geschnitten und eingepasst. Beim schneiden der Bleiruten, das gilt auch später beim H-Blei, muss man darauf achten dass die Ränder nicht zusammengedrückt werden. Deshalb wird in die Öffnungen der Bleiruten ein Holzstückchen gelegt und mit dem Bleimesser zuerst bis zu dem Holz geschnitten, dann werden die Hölzer entfernt und die Bleirute ganz durch geschnitten. Nach dem das Blei geschnitten ist wird es mit einem Falzbein aufgerieben, das heißt die Öffnung vom Blei wird etwas aufgeweitet damit sich die Gläser leichter einlegen lassen.
Der Aufbau der Bleiverglasung beginnt an der unteren linken Ecke. Die zuvor nach den Schablonen passgenau, mit einem Glasschneider, geschnittenen Gläser werden in diagonaler Arbeitsweise, wie ein Flechtwerk, bis zur oberen rechten Ecke eingefügt. Das erste Glasstück wird mit dem Griffende des Bleimessers in die Bleirute gedrückt und mit Bleinägeln fixiert. Das anschließende H-Blei wird angepasst, zugeschnitten und aufgerieben. Beim fixieren der Bleirute wird zwischen dem Blei und dem Nagel ein Holzstückchen gelegt damit das Blei nicht beschädigt wird. Nach dem man sich so bis zur oberen rechten Ecke vorgearbeitet hat, werden als Abschluss die obere und die rechte U-Bleiruten angemessen, die Ecken auf Gehrung geschnitten und eingepasst.
Um das Bleifeld stabiler zu gestalten werden in die Bleiruten Windeisen eingelegt. Sind alle Glasteile eingepasst und die Bleiruten geschnitten und angebracht kann mit dem Löten des Bleifeldes begonnen werden.