Glasgravieren: Werkzeug und Techniken.
Glasgravieren von Hand ist eine uralte Technik die schon von den Römern ausgeübt wurde, hierbei wird mit einem harten Werkzeug in die Oberfläche einer Glasplatte oder in ein Glasgefäß ein Motiv eingearbeitet.
Manchmal wird das Glasgravieren jedoch mit dem Glasschneiden verwechselt, einer Gestaltungstechnik bei der das Motiv reliefartig in das Glas eingeschnitten wird.
Für den Einstieg in den kreativen Bereich der Glasgravur werden folgende Werkzeuge benötigt:
Diamant-Gravierstifte und Korund-Schleifstifte
in verschiedenen Ausführungen
Gummi-Polierstift
Gravierstifthalter
oder ein Elektrisches Graviergerät
Graviervorlage
schwarzes Papier oder
Filztuch
Glasgefäß oder Glasplatte
Nach der Auswahl eines geeigneten Glasobjektes und einer Graviervorlage wird das Glas gründlich gereinigt und getrocknet. Dann legt man die Graviervorlage unter die Glasplatte und befestigt sie mit Klebestreifen. Bei einem Glasgefäß wird die Vorlage im Glas befestigt, wo das nicht möglich ist wird das Motiv mir einem Filzstift auf dem Glas skizziert. Mit einem feinen Diamantgravierstift werden nun die Konturen der Vorlage in das Glas eingeritzt.
Jetzt wird die Vorlage entfernt und die Glasplatte auf den schwarzen Filz gelegt oder das Glasgefäß mit dem Filz ausgestopft. Dadurch werden die auf dem Glas eingeritzten Konturen besser sichtbar und die feinen Linien können noch einmal nachgezeichnet und verstärkt werden. Zum ausarbeiten der Flächen werden unterschiedlich große und kleine Gravierstifte benötigt.
Die Nacharbeiten, der sogenannte Feinschliff, erfolgen mit verschieden geformten Korund und Polierstiften.
Beim Glasgravieren werden verschiedene Techniken angewendet.
Grundieren:
Beim Grundieren werden die Flächen mit gleichmäßig nebeneinander gesetzten Linien ausgefüllt. Um so öfter dieser Arbeitsschritt wiederholt wird, um so heller wird die Flächenwirkung.
Stippen:
Durch diese Technik lassen sich sehr schöne Motive auf das Glas aufbringen, selbst sehr fein ziselierte Landschaften und Blüten sind zu verwirklichen. Der Gravurstifthalter, mit einem Konturstift besetzt, wird senkrecht gehalten und mit leichten Druck auf das Glas geklopft. Um so dichter die dabei entstehenden Punkte gesetzt werden um so heller wird die Flächenwirkung.
Reißen:
Ohne vorheriges Grundieren wird die Fläche mit gleichmäßigen Strichen gefüllt.
Spicken:
Will man geschwungene oder halbrunde Linien gravieren wird die Technik des Spickens angewendet. Dabei wird der Gravierstift mit leichtem Druck angesetzt und seitwärts weggezogen.