Gummi arabicum
Gummi arabicum ist eine pflanzliche Flüssigkeit die aus dem Milchsaft von Akazien gewonnen wird. Zur Gewinnung wird die Baumrinde in einem nach unten gerichteten Winkel eingeschnitten damit der Milchsaft austreten kann. Der austretende Milchsaft bildet einen Tropfen von 2 bis 7 cm, der aufgefangen und getrocknet wird. In warmen Wasser aufgelöst wird er zu einer klaren, zähen und klebrigen Flüssigkeit die fad schmeckt und schwach sauer reagiert. Die Färbung der getrockneten Stücke schwankt zwischen ganz blassem, bräunlichem Gelb bis zu zart rotbräunlichen Farbtönen.
Verwendung
Gummi arabicum dient als Bindemittel für die Farbpigmente bei der Herstellung von Künstlerfarben. Dabei wird es für die Herstellung von Aquarellfarben, Gouachefarben und Temperafarben angewendet. In der Glasmalerei werden damit die Glasschmelzfarben angerieben.
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Seidenmalerei
Gummi arabicum ist ein ideales Farbverdickungsmittel und wird dadurch als Trennungsmittel in der Seidenmalerei eingesetzt. Dabei wird es mit Wasser verdünnt und mit dampffixierbaren Seidenmalfarben eingefärbt. Dabei kann es, je nach Stoffqualität, dünner oder dicker angesetzt werden, damit sie gut in das Stoffgewebe eindringen kann. Nach dem Fixieren mit Dampf und dem Auswaschen bleibt eine farbige Konturlinie auf der Seide erhalten. Als Trennmittel lässt es sich gut zum Abdecken von Flächen einsetzen. Nach dem Fixieren wird es durch eine gründliche Wäsche entfernt.
Gummierung von Papier
In der Papierproduktion wird Gummi arabicum zum verkleben von Etiketten, Briefmarken, Briefumschlägen und Zigarettenpapier verwendet, das dann durch Anfeuchten verschließbar gemacht wird. Auch in der Sattlerei wird es als Poliermittel für die Schnittkanten von Leder eingesetzt. Dabei wird eine, in Wasser gelöste, Lösung mit einem Filz aufgetragen und mit einem weichen Lappen poliert.
Lebensmittel
Gummi arabicum wird häufig als Labensmittelzusatzstoff verwendet. Da es geschmacksneutral ist, dient es als Aromastabilisator, es verhindert bei der Gummibärchenproduktion oder bei der Herstellung von Bonbons daß der Zucker kristallisiert oder daß sich beim Einfrieren von Lebensmitteln Eiskristalle bilden. Bei der Herstellung von Wein harmonisiert es die Gerbstoffe und sorgt dadurch für ein besseres Mundgefühl, auch die Farbe vom Wein wird dadurch verbessert. Eine Höchstmengenbeschränkung für Lebensmittel besteht nicht, das gilt auch für Bioqualität. Der Einsatz gilt jedoch nicht für Lebensmittel die nicht durch Zusatzstoffe verändert werden dürfen.