Leinölfirnis
Leinölfirnis wird aus Leinöl hergestellt und ist das am meisten eingesetzte Bindemittel für Leinölfarben. Leinölfirnis ist ein Mittel zur giftfreien, biologischen Behandlung für saugfähige Hölzer und dient zur Herstellung von Ölfarben. Leinöl wird aus den Samen der Flachspflanze gewonnen. Für die Herstellung werden die getrockneten Samen in Ölmühlen zerquetscht, und mit hohem Druck im Heiß- oder Kaltpressverfahren das Leinöl gewonnen. Durch die Zugabe von Trocknungsstoffen und weiteren Zusatzstoffen bildet es nach dem Aushärten eine klare Wasserabweisende Schutzschicht die als Leinölfirnis bezeichnet wird. Leinölfirnis wird als Anstrichmittel für Holz im Innen- und Außenbereich verwendet. Zur Grundierung unbehandelter Holzflächen lässt sich Leinölfirnis 1:1 mit Terpentinersatz zu einem Halböl verdünnen.
Zur Herstellung von Ölfarben wird Leinölfirnis mit Farbpigmenten dick angerührt, gut verrührt und anschließend mit einem Gemisch aus Leinölfirnis und Terpentinersatz auf Streichkonsistenz verdünnt. Im Innenbereich wird Leinölfirnis zur Versiegelung von Holzmöbeln, Arbeitsplatten, Türen oder Wandverkleidungen verwendet. Mit Leinölfirnis lassen sich Holzgegenstände witterungsbeständig und griffsicher machen. Durch das eindringen in die Holzoberfläche bildet es mit dem Holz eine Schutzschicht, die sogar zum Polieren geeignet ist. Der Anwendungsbereich von Firnis ist da wo das Holz ständig abgefasst wird, zum Beispiel bei Messergriffen, Kinderspielzeug oder Musikinstrumenten. Damit er gut in die Oberfläche einziehen kann sollte die Verarbeitungstemperatur etwa 20°C betragen. Die Firnis wird mit einem Pinsel oder einem Tuch aufgetragen.
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Gibt man einer Ölfarbe ein Harz hinzu, erhält man einen Öllack. Öllacke sind härter als Ölfarben, gleichzeitig verringert sich die Quellfähigkeit und damit verringert sich die Gefahr des Pilzbefalls.Verzichtet man auf die Pigmente erhält man einen Lackfirnis. Um klebrige Stellen zu vermeiden wird Überschüssiges Firnis mit einem sauberen Tuch entfernt. Die vollständige Trocknung dauert in etwa einen Tag. Eine gleichmäßig, mehrfach aufgetragene Leinölfirnis macht Holz wasserdicht, so dass Wasser regelrecht an der Holzoberfläche abperlt. Auf Oberflächen die mit Leinölfirnis behandelt wurden, können bedenkenlos Lebensmittel zubereitet werden.
Leinöl trocknet nicht durch die Verdunstung von Bestandteilen, sondern härtet durch Oxidation unter Aufnahme von Sauerstoff aus der Luft.
Selbstentzündung
Mit Leinölfirnis benetzte Materialien wie Stofftücher, Papier, Staub oder Stahlwolle sollten gewässert oder unter Luftabschluss aufbewahrt werden, da die Gefahr von elbstentzündung besteht. Große Gefahr besteht vor allem bei zusammengeknüllten Lappen, weil hier die Reaktionswärme schlecht abgeführt werden kann