Die Geschichte der Mosaiksteine von den Antike bis zur Gegenwart.
Die Geschichte der künstlerische Gestaltung mit Mosaik geht wahrscheinlich bis in die Anfänge der Menschheit zurück. Durch zerschlagen von Steinen in kleine Würfel und der Verwendung von Tonstiften, das sind unterschiedliche bis 19 cm lange gebrannte Tonstifte deren Köpfe rot bemalt oder in schwarze Asphaltfarbe getaucht wurde, wurden schon um 3400 vor Chr. In der mesopotamischen Kultur die Wände und Säulen der Tempelanlagen geschmückt.
Im 2.Jahrtausend vor Chr. wurden in Kleinasien und in Griechenland sogenannte Schüttungsböden aus Kieselsteinen ohne Verzierungen verwendet. Die bisher ältesten, mit Verzierungen zumeist geometrischer Muster, bekannten Arbeiten mit Mosaiksteinen wurden in Gordion an der alten Königsstraße, ca. 80 km südwestlich des heutigen Ankara, gefunden. Das Fußboden-Mosaik, von den Archäologen auf das 8. Jahrhundert vor Chr. datiert, wurde mit Kieselsteinen ausgeführt.
Die Kieselsteinmosaiken erreichen im 3. Jahrhundert vor Chr. ein sehr hohes qualitatives Niveau, durch die Verwendung farbiger Kieselsteine wurde eine feine Abstufung der Lichter und Schatten in den figürlichen Darstellungen der Mosaiken erreicht.
Im 2. Jahrhundert vor Chr. wurden die Kieselsteinmosaike von den Tessera-Steinchen, das sind kleine viereckige oder runde Plättchen aus Stein, Marmor, Keramik, Erz, oder Glas abgelöst. Im 1. Jahrhundert vor Chr. wurden erste Wand-Mosaike gefertigt deren hochwertige künstlerische Gestaltung in den römischen Badeanlagen in sehr eindrucksvoller Weise zur Geltung kamen. Verwendet wurden dabei Marmorwürfel, Muscheln und Glassteine, sogenannte Smalten.
Mosaik wurde immer beliebter und als Fußbodenbelag auch in einfachen Häusern eingesetzt, vor allem das zweifarbige, schwarz-weiße Mosaik, wurde zur Dekoration von Brunnen, Säulen und Gewölben verwendet.
Durch den vermehrten Einsatz von gefärbtem Glas, erste Funde stammen aus dieser Zeit, wurden im 1. Jahrhundert nach Chr. die Mosaike immer bunter und Mosaik wurde vermehrt zur Gestaltung von Wänden und Decken eingesetzt. Bei Bodenmosaiken überwiegen zu der Zeit vor allem mythologische Themen und Jagdmotive, bei Wandmosaiken sind es Rankenmotive und Pflanzendarstellungen.
Ab dem 3.-und 4. Jahrhundert gewinnen mehr und mehr die Wandmosaike an Bedeutung. Vor allem bei der frühchristlichen Mosaikkunst kommt immer mehr Glas und Gold zum Einsatz, die Farbenpracht erreicht ihren Höhepunkt in den religiösen Motiven in den byzantinischen Kirchen. Meisterwerke der Mosaikkunst sind, unter anderen, die Kirchen Sant´ Apollinare Nuovo und San Vitale in Ravenna, Italien und die Hagia Sofia in Istanbul.
Ab dem 12. Jahrhundert verliert die Gestaltung mit Mosaik immer mehr an Bedeutung und wird im 14 Jahrhundert fast vollständig durch Wandfresken und die Tafelmalerei abgelöst, abgesehen von Fußbodenmosaiken gerät die Herstellung von Wandmosaik fast in Vergessenheit.
Eine Wiederbelebung der Wandgestaltung mit Mosaik begann im Jahr 1578 als Papst Gregor XIII. beschloss den Petersdom zu Rom mit Wand- und Deckenmosaiken ausschmücken zu lassen. Wurde zum Anfang noch Email aus Venedig für die Herstellung der Mosaiksteine verwendet, begann man später in Rom selbst Glasuren herzustellen und das Farbspektrum so zu erweitern das man die Malkunst imitieren konnte.
Papst Benedikt XIII. errichtete 1727 die vatikanische Mosaikwerkstatt deren Hauptaufgabe es ist die Mosaike im Dom auszubauen und zu erhalten.
Angeregt durch die Entdeckung byzantinischer Mosaiken in der Sophienkirche in Kiew gründete Zar Nikolaus I. In Rom eine Mosaizistenschule die später nach Petersburg verlegt wurde. Weitere Mosaikschulen wurden in ganz Europa gegründet, die zum Teil noch heute existieren und die Kunst der Herstellung von Gemälden mit kleinen Steinen Aufrechterhalten.