Ölvergoldung auf Eisen und Holz
Kirchturmspitzen aus Kupfer, Grabkreuze aus Schmiedeeisen, Zeiger von Turmuhren oder Innungsschilder von Handwerksbetrieben sind die bevorzugten Gegenstände die mit Blattgold vergoldet werde. Da die meisten Metallsorten, aus denen diese Gegenstände hergestellt sind, mehr oder weniger, der Korrosion ausgesetzt sind, ist es erforderlich, sie vor der Vergoldung, einer gründlichen Reinigung zu unterziehen.
Vergoldungen auf Eisen.
Gegenstände aus Eisen müssen fachgerecht entrostet werden, damit sich unter der neue Vergoldung keine Roststellen bilden, die das aufgetragene Blattgold abblättern lassen. Um so gründlicher die Entrostung ausgeführt wird, um so haltbarer wird die spätere Beschichtung mit Blattgold, oder anderen Blattmetallen, die aufgetragen werden. Da durch die hauchfeine Goldschicht jede Unebenheit sichtbar wird ist eine Entrostung mit einer Stahlbürste und ein nachträgliches glätten mit Schleifpapier die sicherste Methode um einen möglichst glatten Untergrund herzustellen.
Untergrundbeschichtung für das Blattgold.
Um eine dauerhafte Vergoldung herzustellen, ist der Grundierung besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Als ersten Anstrich trägt man Rostschutzfarbe auf und lässt sie gut durchtrocknen, bevor man beginnt einen Ölfarben- oder Lackgrund, mit zwei dünnen Anstrichen, aufzubauen. Für die letzte Lackierung wird ein, möglichst Goldfarbener, Anstrich gewählt, damit eventuelle Fehlstellen der Vergoldeten Fläche nicht so stark auffallen. Um so glänzender der letzte Anstrich ist, um so glänzender ist zum Schluss das Ergebnis der Vergoldung.
Ist der Grund richtig getrocknet wird die Mixtion oder das Anlegeöl aufgetragen und nach der angegebenen Trockenzeit das Gold angeschossen. Silber und Blattmetalle werden auf die selbe Weise verarbeitet.
Vergoldung auf Holz
Werden Holzfiguren oder Wegkreuze vergoldet, wird zuerst auf die zu vergoldende Oberfläche eine Grundierung aus Bergkreide und dann ein Bologneser Kreidegrund aufgetragen, da eine Ölvergoldungen auf saugenden Untergrund nicht möglich ist. Nach dem trocknen wird der Kreidegrund so lange geschliffen bis er sehr glatt ist. Mit einer rotbraunen Kasein- oder Dispersionsfarbe erfolgt nun ein dünner aber streifenfreier Farbauftrag, denn man gut trocknen lässt. Auf diesen Farbauftrag kommt ein sehr dünner Auftrag von Schellack, lässt ihn wieder trocknen und wiederholt den Auftrag so lange mit etwas dickerem Schellack, bis der Lack glänzt und der Grund gut abgesperrt ist, damit das Anlegeöl obenaufliegt und nicht in den Grund eindringt. Je sorgfältiger der Auftrag mit Schellack erfolgt und je besser der Lackauftrag glänzt, um so besser glänzt später das aufgetragene Blattgold.
Ist das ganze gut durchgetrocknet kann die Mixtion aufgetragen und nach der angegebenen Trocknungszeit das Blattgold angeschossen werden.