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Hobby-Louis! Ihr Magazin für Basteln und Freizeitgestaltung

Polimentvergoldung Vorbereitung

Die Polimentvergoldung ist eine sehr aufwendige Handwerkstechnik, die besonders häufig in Kirchen, an Figuren, Bilderrahmen und bei der Ikonenmalerei zur Anwendung kommt. Geeignete Untergründe für die Polimentvergoldung sind Stuck und Holz.

Die Zubereitung des Leimgrundes, des Steingrundes, des Kreidegrundes, des Polimentes und der Vergoldernetze stammen aus alten Überlieferungen der früheren Vergoldermeister.

Leimgrund

Zur Vorbereitung des Untergrundes dient der Leimgrund. Er sorgt dafür dass sich die Poren des Holzes öffnen, damit ein gleichmäßig saugender Untergrund entsteht und die nächste Auftragsschicht tiefer in das Holz eindringen kann.

Zubereitung von Leimgrund

80 g Hasenhautleim in 400 ml kaltem Wasser über Nacht einweichen. Nach dem er aufgequollen ist, das Gefäß in ein Wasserbad stellen und den Leim bei 60° C verflüssigen. Nach und nach mit 500 ml Wasser auffüllen. Die Temperatur darf 60° C nicht übersteigen da sonst der Leim unbrauchbar wird.

Leimgrund auftragen

Der Leimgrund wird mit einem Borstenpinsel aufgetragen bis eine gleichmäßige Sättigung erreicht ist.

Der Steingrund

Der Steingrund besteht aus Steinkreide. Er stabilisiert den Untergrund und sorgt für eine gute Verbindung zum späteren Kreidegrund.

Steingrund zubereiten

500 ml Steinkreide werden mit 250 ml Wasser angesetzt, einsumpfen lassen und über Nacht stehen lassen. 100 ml Hasenleim und 150 ml Wasser über Nacht ansetzen. Den gequollene Hasenleim im Wasserbad auf 60° C erwärmen und den Leim mit der Steinkreide gut vermischen. Der Steingrund darf nicht zu dick sein da er sonst zur Rissbildung neigt.

Steingrund auftragen

Der Steingrund wird mit einem Borstenpinsel aufgestupft. Der Auftrag sollte deckend erfolgen, aber nicht zu oft auf einer Stelle da sonst die bereits angetrocknete Schicht Risse bilden kann. In der Regel sind ein bis zwei Aufträge erforderlich, die Holzoberfläche und die Struktur müssen noch sichtbar sein.

Kreidegrund

Der Kreidegrund wird in mehreren Schichten aufgetragen und soll Unebenheiten ausgleichen. Außerdem soll er eine polierfähige Unterlage für die spätere Vergoldung bilden.

Zubereitung von Kreidegrund

100 ml Hasenleim über Nacht in 150 ml Wasser einsumpfen. Im Wasserbad auf 60° C verflüssigen und 150 ml. Wasser hinzufügen. !00 ml Bologneser Kreide, 100 ml Champagner Kreide und 100 ml China Kreide nach und nach einstreuen. Nur soviel Kreide einstreuen dass die Oberfläche bedeckt ist. Abwarten bis die Kreide absinkt und dann wieder einstreuen bis sich auf der Oberfläche Kreideinseln bilden.

Kreidegrund auftragen

Auf den gut durchgetrockneten Steingrund wird nun der Kreidegrund in dünnen Schichten aufgestupft. Nach dem zweiten Auftrag soll die Struktur des Steingrundes und des Holzes nicht mehr sichtbar sein. Um ein späteres Durchschleifen zu verhindern sollten sechs bis acht Schichten aufgetragen werden. Nach jeder Schicht muss der Grund trocknen.

Nach dem letzten Auftrag beginnt man mit dem Ausgrundieren. Dazu wird der Kreidegrund mit 5 % Spiritus verdünnt und mit einem Polimentpinsel aufgetragen. Diese Schicht wird nicht mehr gestupft sondegleichmäßig gestrichen.

Kreidegrund schleifen

Nach dem Ausgrundieren lässt ,man den Kreidegrund gut durchtrocknen bevor man mit dem Schleifen beginnt. Geschliffen wird im Nassschliff mit einem 380er-Papier. Das Schleifen muss sehr sorgfältig geschehen, da später bei der Vergoldung alle Unebenheiten zu sehen sind. Nach dem alle Unebenheiten beseitigt sind muss das Werkstück sorgfältig entstaubt werden. Ab jetzt darf es nicht mehr mit den Fingern berührt werden.

Zum Polimentvergolden.

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