Schmuckdraht ziehen
Beim Schmuckdraht ziehen wird ein angespitzter Draht durch die konische Öffnung eines Werkzeugs gezogen, um die Dicke des Drahtes zu verringern.
Ziehwerkzeug
Als Werkzeug dient in der Regel ein Zieheisen mit unterschiedlichen Lochdurchmessern, deren Größe sich von Loch zu Loch gleichmäßig verringert. Das Zieheisen gibt es für runde und für quadratische, rechteckige, dreieckige und für messerförmige Querschnitte. Der Draht wird mit einer Ziehzange gefasst, die etwa 20 bis 30 Cm lang ist, damit man sie mit beiden Händen fassen kann. Sie hat ein flaches Maul mit scharfen Zähnen, damit der Draht, auch bei kräftigen Ziehen, nicht herausrutschen kann.
Draht walzen
Damit man möglichst wenig ziehen muss wird vor dem Drahtziehen der Draht gewalzt. Das gewalzte Profil ist entweder quadratisch oder sechseckig und muss zum Schluss noch so dick sein, dass beim Ziehen die Dicke und die gewünschte Form des Drahtes erreicht werden kann. Drahtwalzen werden mit der Hand betrieben. Das Walzenpaar hat gegenüberstehende Riefen von stumpf-viereckiger Form, die nach Verlauf immer kleiner werden. Ist der Draht bis zur gewünschten Stärke gewalzt, wird er geglüht und eine Spitze angefeilt.
Draht ziehen
Zum ziehen wird der Draht leicht angewärmt und mit Ziehwachs eingestrichen, um die Reibung am Ziehkonus zu verringern. Zum Ziehen wird das Zieheisen zwischen zwei Schutzbacken aus Kupfer oder einem anderen weichen Material in den Schraubstock gespannt. Nun probiert man aus, bis zu welchem Loch der Draht noch mühelos durchgesteckt werden kann und beginnt mit dem Ziehen, wo die Spitze gerade noch hindurchpasst. Nun wird die Spitze mit der Zange erfasst und der Draht gleichmäßig und ohne Absetzen durch das Loch des Zieheisens gezogen. Bis zum endgültigen erreichen des gewünschten Durchmessers des Drahtes darf kein Loch übersprungen werden, damit es zu keiner ungleichmäßigen Abnützung des Zieheisens kommt. Ein weiterer Grund ist eine übermäßige Beanspruchung des Materials, man bleibt stecken oder der Draht zieht sich nur ruckweise durch, wodurch man niemals einen homogenen, glatten Draht bekommt. In regelmäßigen Abständen muss Das Ziehwachs aus den Ziehöffnungen entfernt werden. Dabei darf das Wachs nicht mit scharfen Gegenständen herausgekratzt werden. Am besten wird das Zieheisen gründlich mit Benzin ausgewaschen.
Vom Zustand des Zieheisens hängt die Qualität des Drahtes ab. Nur wenn die Löcher absolut glatt sind, kann ein einwandfreier Draht entstehen.