Trockenöl für Ölfarben
Trockenöl ist ein entfettetes Leinöl oder Mohnöl und hat die Fähigkeit schnell zu trocknen und allen Farben, die damit angerührt werden, ebenfalls eine kurze Trockenzeit zu verleihen. Trockenöl ist zäh, viel brauner und dicker als Leinöl und Mohnöl. Das von allem Fett befreite Leinöl lässt man in einer gut verschlossenen Flasche stehen, es wird mit der Zeit immer klarer. Je älter es wird um so besser ist es zu verarbeiten. Das Trockenöl ist so trocknend, dass, wenn man die Flasche geöffnet stehen lässt, sich nach ein paar Stunden auf der Oberfläche eine starke Haut bildet. Man muss die Flasche immer verschließen und an einem kühlen, vor der Sonne geschützten Ort aufbewahren.
Anwendung von Trockenöl
Wird Trockenöl mit einer Spachtel unter die Farben gemischt, so lassen sich nach dem verlauf von etwa zwei bis drei Stunden die Farben nicht mehr behandeln und sind somit unbrauchbar. Trockenöl wird zu den Farben gemischt um die Trocknung zu beschleunigen und um möglichst bald darüber malen zu können. Es wird aber nur bei dunklen Farben verwendet und da nur sehr sparsam. Die Zugabe von einem sechstel bringt die Farbe schnell genug zum Trocknen. Asphalt ist die einzige Farbe die mit Trockenöl angerührt wird, da sie sonst nicht trocknet, deshalb wird diese Farbe nur für dünne Lasuren verwendet. Zu den anderen Farben wird nur so viel Trockenöl hinzugefügt um die Trocknung zu beschleunigen. Bei tieferen braunen Farben, welche schlecht trocknen, wird nur mit dem Pinsel, im Moment des Gebrauchs, etwas Trockenöl hinzugenommen. Dazu wird vorher etwas Farbe an eine andere Stelle der Palette gegeben und das Trockenöl hinzugefügt. Für ein kleines Gemälde ist ein kleines flaches Glasgefäß für das Trockenöl vorzuziehen um es besser reinigen zu und das Trockenöl öfters wechseln zu können, wenn es anfängt dick zu werden. Alle Farben die einen Zusatz von Trockenöl benötigen, soll man mit so wenig Öl als möglich Anreiben, sie werden sonst zu lüssig und trocknen dann doch wieder schlecht. Wird die Farbe zu dick aufgetragen und wird zu viel Trockenöl verwendet, wird die Oberfläche sehr schnell trocken und der Untergrund bleibt weich.
Malbutter
Zu den Trockenmitteln zählt auch die Malbutter, die meist aus Harzen und trocknenden Ölen hergestellt wird. Ihre Wirkung ist schwächer als die des Trockenöls. Man verwendet sie zum Anwischen von Untermalungen und mischt sie unmittelbar vor dem Malen unter die Farben, wenn man entweder dünn malen oder den Prozess des Trocknens beschleunigen möchte. Im Idealfall soll eine Ölfarbe dünnschichtig aufgetragen werden. Für pastosere Spachtel-Techniken oder pastosere Prima-Malereien wird unbedingt eine Zugabe von Malbutter empfohlen. Sie beschleunigt das Durchtrocknen dickerer Ölfarbschichten und verringert so die Gefahr von Rissbildungen oder anderen Schäden.